Die Mittagspause ist für viele eine Zeit, um im Arbeitsalltag kurz zur Ruhe zu kommen. Mitarbeitende tauschen sich aus oder treffen sich zum Essen. Was viele nicht wissen: ein Drittel der außer Haus verzehrten Lebensmittel werden weggeworfen. In diesem Artikel zeigen wir Ideen, wie auch Unternehmen aktiv zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen beitragen und so ein Zeichen gegen Foodwaste setzen können.
Lebensmittelabfälle entstehen jeden Tag und auf der ganzen Welt. Rechnet man sie als ein eigenes Land zusammen, stehen sie mit über 3 Milliarden Tonnen Treibhausgasen auf dem Platz drei der Emissionsverursacher, getoppt nur von den USA und China.
Allein in Deutschland werden jedes Jahr zwischen 10 und 13 Millionen Tonnen Lebensmittel in den Müll geworfen. Damit könnte man den Bodensee zweimal füllen. Für über die Hälfte davon (52%) sind Privathaushalte verantwortlich, wovon wiederum fast die Hälfte als vermeidbar oder zumindest teilweise vermeidbar gilt. Das entspricht etwa 82 Kilogramm oder zwei vollgepackten Einkaufswagen mit einem Warenwert von 234 Euro, die jedes Jahr pro Person direkt in den Müll wandern.
Zwischen 14% und 17% der weggeworfenen Lebensmittel stammen aus der Außer-Haus-Verpflegung. Caterings, Kantinen und Restaurants aller Art und Größe verursachen so zwischen 1,4 und 2,2 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle jährlich. Absolut gesehen sind das zwar geringere Mengen als in Privathaushalten, im Verhältnis gehen hier jedoch fast ein Drittel der verwendeten Nahrungsmittel durch ein Überangebot, zu große Portionen oder falsche Lagerung verloren. Meist ist es zudem für Caterer und Kantinen einfacher, Reste im Anschluss wegzuschmeißen - Kosten für Überproduktion und Entsorgung sind bei der Preiskalkulation bereits berücksichtigt.
Auch im Handel, der Industrie und der Produktion werden Lebensmittel aussortiert und weggeworfen, weil sie Macken haben oder kosmetischen Normen und übertriebenen Qualitätsanforderungen nicht entsprechen.
Der Verlust von solch großen Mengen an Lebensmitteln ist nicht nur ein ökologisches, sondern auch ein ökonomisches Problem. So werden für die Produktion, Verarbeitung und auch die Vernichtung von Lebensmitteln Ressourcen benötigt, die durch die Foodwaste verloren gehen. Dadurch entstehen daraus pro Kopf und Jahr knapp eine halbe Tonne Treibhausgase; diese machen ungefähr vier Prozent der Gesamtemissionen Deutschlands aus, was etwa 270 Milliarden PKW-Kilometern entspricht. Damit könnte man fast 7 Millionen (!) mal die Erde umfahren.
Deutschland hat sich dem Ziel der Vereinten Nationen verpflichtet, die Lebensmittelverschwendung bis zum Jahr 2030 zu halbieren. Dazu gehören auch die Verluste in Unternehmenskantinen. Doch ein Großteil der Caterer verfolgt kaum Konzepte zur Müllvermeidung. Wir finden, da geht noch mehr! Mehr über die nationalen und internationalen Ziele zur Reduktion von Foodwaste findet Ihr auf der Homepage vom Umwelt Bundesamt.
Angelehnt an den Leitfaden des Umweltbundesamts, haben wir einige Tipps speziell für Unternehmen zusammengetragen.
Es gibt viele Möglichkeiten, Lebensmittelverschwendung in Unternehmen entgegenzuwirken. Ganzheitliche und systemumfassende Maßnahmen sind nötig, um das Problem bei der Wurzel zu packen und nachhaltig Verbesserungen zu erzielen. Häufig sind diese nicht nur ökologisch wertvoll, sondern sparen auch Zeit, Aufwand und Ressourcen.