Käsealternativen im Check

Käse macht süchtig! Schon mal was von Casomorphin gehört? Diese Substanz wirkt bei der Verdauung von Käse wie eine Droge, fällt es uns deswegen so schwer, auf Käse zu verzichten? In unserer Serie "Alternativen im Check" widmen wir uns  einem Thema, das bei vielen ernährungsbewussten Menschen immer beliebter wird: pflanzliche Käsealternativen. Angesichts der wachsenden Zahl von Menschen, die sich pflanzlich ernähren oder zumindest ihren Konsum tierischer Produkte reduzieren möchten, haben sich pflanzliche Käsealternativen als feste Größe im Lebensmittelregal etabliert. Doch können pflanzliche Käsealternativen wirklich eine zufriedenstellende und gesunde Alternative bieten. Unser umfassender Vergleich liefert Antworten.

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pflanzliche Käsealternativen im Vergleich
© freepic (freepic)

Warum macht Käse so süchtig? 

Ein faszinierender Aspekt, warum Käse so begehrt ist, liegt in seiner biochemischen Zusammensetzung. Käse enthält das Milchprotein Casein, welches im Verdauungsprozess in Casomorphine umgewandelt wird. Diese Casomorphine wirken ähnlich wie Opiate und aktivieren das Belohnungszentrum im Gehirn. Dies führt zu einem gewissen Suchtpotenzial, das erklärt, warum viele Menschen Käse als besonders lecker und unwiderstehlich empfinden. Diese biochemische Reaktion macht Käse nicht nur zu einem beliebten Lebensmittel, sondern auch zu einem schwer zu ersetzenden Bestandteil der Ernährung.

Für diejenigen, die den Käsekonsum reduzieren oder auf pflanzliche Alternativen umsteigen möchten, ist es beruhigend zu wissen, dass es mittlerweile zahlreiche köstliche und gesunde Alternativen gibt. Diese Alternativen können zwar nicht die gleiche biochemische Reaktion hervorrufen, bieten aber eine Vielzahl von Geschmacks- und Texturerlebnissen, die echten Käse erfolgreich ersetzen können.

Die Vielfalt pflanzlicher Käsealternativen: Zutaten im Fokus

Pflanzliche Käsealternativen basieren auf einer Vielzahl von Zutaten, die unterschiedliche Geschmacksprofile und Texturen bieten. Hier sind die gängigsten Grundlagen:

  1. Kokosöl und Stärke: Diese Kombination ist die häufigste Basis für pflanzliche Käsealternativen. Sie sorgt für eine cremige Konsistenz und eine käseähnliche Textur. Viele Produkte nutzen diese Mischung als Hauptzutat. Dabei wird oft kritisiert, dass der hohe Anteil an gesättigten Fettsäuren nicht ideal ist.
  2. Nüsse und Samen: Cashewkerne, Mandeln und Sonnenblumenkerne sind beliebt, um reichhaltige und cremige Käsealternativen zu erzeugen. Sie bringen auch zusätzliche Nährstoffe wie gesunde Fette und etwas Protein mit. Hier muss man jedoch genau hinschauen, da der tatsächliche Nussanteil oft geringer ist als suggeriert.
  3. Hülsenfrüchte: Kichererbsen und Sojabohnen dienen als Grundlage für einige Produkte und bieten eine zusätzliche Proteinquelle. Diese Basis ist besonders nahrhaft und bietet oft auch Ballaststoffe.
  4. Gemüse und Reis: Blumenkohl und Reis werden verwendet, um leichtere Alternativen herzustellen. Diese Basis ist besonders interessant für Personen, die fettärmere Produkte bevorzugen.

Nährwertvergleich: Echter Käse vs. pflanzliche Käsealternativen

Ein wesentlicher Aspekt im Vergleich zwischen echtem Käse und pflanzlichen Alternativen sind die Nährwerte. Hier gibt es einige signifikante Unterschiede:

  • Protein: Echter Käse ist eine hervorragende Proteinquelle, während viele pflanzliche Alternativen in diesem Bereich schwächer abschneiden. Nur wenige Produkte weisen nennenswerte Proteinmengen auf, insbesondere dann, wenn diese mit zusätzlichen Protein angereichert werden.
  • Calcium: Käse aus Kuhmilch ist eine bedeutende Calciumquelle, wichtig für die Knochengesundheit. Pflanzliche Alternativen hingegen enthalten oft wenig bis gar kein Calcium. Einige wenige Produkte sind angereichert, aber die meisten bieten nicht genug.
  • Gesättigte Fettsäuren: Hier variieren die pflanzlichen Alternativen stark. Einige haben weniger gesättigte Fettsäuren als herkömmlicher Käse, andere genauso viel oder sogar mehr.
  • Salzgehalt: Viele pflanzliche Käsealternativen haben ähnlich hohe oder höhere Salzgehalte im Vergleich zu echtem Käse. Hoher Salzgehalt kann langfristig gesundheitliche Risiken wie Bluthochdruck begünstigen. Daher sollte immer auf die Nährwertangaben geachtet werden. Laut der WHO sollten am Tag nicht mehr als 6 Gramm Salz pro Tag aufgenommen werden. 

Geschmack und Konsistenz: Große Vielfalt, unterschiedliche Vorlieben

Der Geschmack und die Konsistenz pflanzlicher Käsealternativen können stark variieren. Während einige Produkte geschmacklich nahe am Original sind, gibt es auch viele, die stark abweichen und einen künstlichen oder übermäßig salzigen Geschmack haben. Produkte mit Kräutern oder Gewürzen dominieren oft den Eigengeschmack, was nicht immer positiv ist.

Umweltfreundlichkeit: Ein klarer Vorteil für pflanzliche Alternativen

Ein großer Vorteil pflanzlicher Käsealternativen ist ihre bessere Umweltbilanz. Studien zeigen, dass sie im Durchschnitt eine deutlich geringere CO2-Bilanz aufweisen als herkömmlicher Käse. Insbesondere Produkte auf Kokosölbasis schneiden hier gut ab. Laut dem Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) verursacht veganer Käseersatz etwa 2 Kilogramm CO2-Äquivalente pro Kilogramm, während herkömmlicher Käse bei etwa 5,7 Kilogramm liegt. Jedoch sollte der Einsatz von Palm- und Kokosöl kritisch betrachtet werden, da deren Anbau oft andere negative Umweltauswirkungen hat, die sich nicht immer in die Umweltbilanz mit einbeziehen lassen. Dennoch bieten pflanzliche Alternativen insgesamt eine umweltfreundlichere Option.

Preis-Leistungs-Verhältnis: Kostspielig, aber vielfältig

Pflanzliche Käsealternativen sind oft teurer als herkömmlicher No-Name-Käse, aber preislich vergleichbar mit Markenprodukten. Der Preis variiert stark je nach Zutaten und Marke. Hier spielt die Qualität der Zutaten eine entscheidende Rolle. Produkte mit höherem Nussanteil oder Bio-Zutaten sind verständlicherweise teurer.

Kreative Einsatzmöglichkeiten und DIY-Optionen

Neben den im Handel erhältlichen Produkten gibt es zahlreiche Möglichkeiten, pflanzliche Käsealternativen selbst herzustellen. Cashew-Creme, Mandel-Ricotta oder fermentierter Nusskäse sind beliebte DIY-Optionen, die nicht nur kostengünstiger, sondern auch gesünder sein können, da man die Kontrolle über die Zutaten hat. Diese selbstgemachten Alternativen können nach Belieben gewürzt und angepasst werden, um verschiedene Geschmacksrichtungen zu erzielen.

Fazit: Bewusster Konsum und Vielfalt im Alltag

In unserer täglichen Ernährung spielt Käse eine wichtige Rolle, sei es als Brotbelag, in Salaten oder als Bestandteil warmer Gerichte. Pflanzliche Käsealternativen bieten eine interessante und umweltfreundlichere Option, vor allem wenn es darum geht, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Ernährungsphysiologisch können sie jedoch echten Käse nicht vollständig ersetzen, besonders nicht in Bezug auf Protein und Calcium.

Für alle, die ihren Käsekonsum reduzieren oder komplett auf pflanzliche Alternativen umsteigen möchten, empfehlen wir, auf Produkte zu achten, die mit Protein und Calcium angereichert sind und gleichzeitig einen moderaten Salzgehalt haben. Es lohnt sich, verschiedene Alternativen auszuprobieren, um den persönlichen Favoriten zu finden.

Insgesamt sind pflanzliche Käsealternativen eine wertvolle Ergänzung für eine abwechslungsreiche Ernährung, sollten jedoch bewusst und in Maßen konsumiert werden. So können sie einen wertvollen Beitrag zu einer nachhaltigeren und gesünderen Ernährung leisten.




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